„Wer nie riskiert, kann nie scheitern.“ Ein berühmtes Zitat des deutschen Schriftstellers Paul Mommertz, das sich viele seiner Landsleute auch heute noch zu Herzen zu nehmen scheinen. Im Land der Dichter und Denker hält sich die Risikofreude in Grenzen und neue Konzepte werden zunächst immer erst kritisch beäugt – vor allem was finanzielle Investitionen betrifft. Doch auch im Bereich der Energieversorgung gilt für viele hiesige Unternehmen: Sicher ist sicher. „In Deutschland regiert auf dem Strommarkt ganz eindeutig der Festpreis“, weiß Andreas Lindhorst, Geschäftsführer der Energie Vertrieb Deutschland EVD GmbH. „Zwar findet sich am klassischen Modell auch eine Vielzahl von Vorteilen wie planbare Kosten und eine Preissicherung über mehrere Jahre, doch zahlen Unternehmen häufig schlichtweg mehr als nötig.“ Besserung verspricht eine zwar bekannte, aber vielerorts noch nicht etablierte Variante, die sich durch Flexibilität und marktorientiertes Handeln auszeichnet. Sogenannte Spotverträge erlangen auch im deutschen Mittelstand immer größere Popularität – und bergen im Vergleich mit dem Festpreismodell deutlich weniger Risiken als auf den ersten Blick vermutet.
Nordische Vorreiter
Was in der deutschen Wirtschaftswelt zurzeit erst so richtig Fuß zu fassen scheint, erweist sich in weiten Teilen Skandinaviens bereits als neuer Standard. Finnische, norwegische und vor allem dänische Unternehmen lassen einen Festpreis für Strom mittlerweile links liegen und bedienen sich auf dem Spotmarkt. Doch wie funktioniert dieser? „Während ein Festpreisvertrag den Strompreis für eine entsprechende Lieferperiode festlegt, erfolgt die Belieferung über einen Spotvertrag zum jeweils aktuellen Stundenpreis. Abnehmer bezahlen also für seinen Strombezug die zu der Zeit gültigen Preise“, erklärt Ferdinand Eggert, Vertriebsleiter und Prokurist der EVD. „Am Ende jedes Monats findet eine Abrechnung des mengengewichteten Durchschnittspreises statt – zuzüglich einer Handelsgebühr, mit der der Versorger seine Kosten deckt.“ So erfolgt die Beschaffung der Energie vollautomatisiert und ohne weitere Zuschläge. Zusätzlich entfallen die regelmäßige Überprüfung der Marktpreise und wiederkehrende Ausschreibungsrunden, bei denen sich der Zeitpunkt oftmals weit entscheidender für die Preisbildung erweist als die Gestaltung der Lieferverträge. „Verbrauchende Unternehmen machen sich also die Schwankungen am Energiemarkt zunutze, statt darunter zu leiden“, fasst Eggert zusammen.
Von Risiken zu Chancen
Was zunächst den Anschein einer wilden Spekulation erweckt, verfolgt bei genauerem Hinsehen einen klaren Plan, wie der Vertriebsleiter erläutert: „Unternehmen mit Spotverträgen ersparen sich Risikoaufschläge und Profilkosten, die Versorger bei Festpreis- und Tranchenprodukten einkalkulieren müssen. Früheres Verbraucherverhalten lässt sich bei Letzteren zwar einbeziehen, Prognosen für die zukünftige Abnahme erweisen sich dennoch selten als sicher, was empfindliche Aufschläge zur Folge haben kann.“ Letztlich präsentieren sich die auf dem Terminmarkt fixierten Festpreise immer auch als eine Wette auf Angebot und Nachfrage der Zukunft, während die tagesaktuellen Spotpreise genau die jeweils aktuellen Marktpreise widerspiegeln – und somit mehr Chancen als Risiken bieten. Vor allem bei größeren Unternehmen bietet sich allerdings eine Kombination der Modelle an, so angeboten im Produkt ‚SpotHedge‘ der Energie Vertriebe Deutschland EVD GmbH. „Ab einem Verbrauch von zehn Millionen Kilowattstunden pro Jahr lohnt es sich, einen Teil davon durch den Terminmarkt abzusichern“, empfiehlt Andreas Lindhorst. So entsteht eine risikoarme und doch flexible Art der Strombeschaffung, die sich als passende Kompromisslösung für den auf Sicherheit bedachten deutschen Mittelstand herausstellt.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.energiedeutschland.de.