Die zunehmende Digitalisierung in der Industrie erfordert standardisierte Infrastrukturen, um komplexe digitale Ökosysteme effizient zu verwalten. Der digitale Produktpass (DPP) ist ein wesentlicher Ansatz, um diese Anforderungen zu erfüllen. Er ermöglicht den sektorübergreifenden Austausch von Produktinformationen und schafft eine Grundlage für die Optimierung und Automatisierung von Prozessen.
Bis 2030 ist die flächendeckende Einführung des DPP vorgesehen. Anwender sollen künftig Produktdaten wie Zertifikate oder Bedienungsanleitungen schnell und einfach über mobile Geräte abrufen können. Ein erstes Beispiel für die Umsetzung ist die neue EU-Batterieverordnung, die die Nutzung des DPP vorschreibt.
Eine Schlüsselrolle bei der Standardisierung spielt die „Asset Administration Shell“ (AAS). Diese standardisierte Verwaltungsschale ermöglicht die Integration von Daten aus unterschiedlichen Quellen und die Kommunikation zwischen Systemen. Digitale Zwillinge, die physische und digitale Welten verknüpfen, können so besser in digitale Ökosysteme eingebunden werden.
Die Zusammenarbeit von Anlagenbetreibern, Serviceanbietern und Maschinenherstellern wird als zentral für die Weiterentwicklung angesehen. Durch den Datenaustausch in Echtzeit lassen sich Prozesse effizienter gestalten, Wartungszyklen optimieren und die Lebensdauer von Anlagen verlängern.
Die Endress+Hauser Gruppe, ein international tätiger Anbieter von Mess- und Automatisierungstechnik, unterstützt diese Entwicklung. Michael Riester, Head of Research & Development bei Endress+Hauser Digital Solutions, hebt hervor, dass die Einführung standardisierter digitaler Infrastrukturen eine entscheidende Voraussetzung für Effizienz und Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette darstellt.