Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW hat mit einem interdisziplinär entwickelten Roboter für Aufsehen gesorgt: Bei der internationalen Cocktail-Mixing-Weltmeisterschaft «Bartender 2025» in Miami überzeugte der kollaborative Roboter «B.A.R.T.» (Beverage Advanced Robotic Technology) die Jury und sicherte sich als erster nicht-menschlicher Teilnehmer den Titel.
Robotik trifft Präzision und KI
B.A.R.T. wurde als Gemeinschaftsprojekt von Studierenden der Hochschule für Technik und Umwelt sowie der Hochschule für Informatik FHNW konzipiert. Die Hardware basiert auf 16 präzise angesteuerten Servomotoren, während ein KI-System auf Basis von über 25'000 Rezepturen für die geschmackliche Optimierung sorgt. Eine eigens entwickelte Sensorik analysiert dabei die Balance von süss, sauer, bitter und umami mit einer Genauigkeit von 0.002 ml. Eine Fluid-Dynamics-Software koordiniert die Reihenfolge und Geschwindigkeit der Zutatenzufuhr für optimale Ergebnisse.
Technologische Spitzenleistung mit regionalem Geschmack
Den Sieg brachte der eigens kreierte Signature-Drink «Fruity Herbal NorthWestern Wave», eine Mischung aus regionalen Kräutern, Aargauer Kirschendestillat, Baselbieter Safran und einem KI-erfundenen Element: Lägerntannenhonig. Die KI erkannte dessen harmonisierende Wirkung im Zusammenspiel mit alpinen Bitterstoffen – eine Kombination, die selbst erfahrene Barkeeper überraschte.
Robotikforschung mit Praxisbezug
Der Erfolg verdeutlicht die Forschungsstärke der FHNW in der angewandten Robotik und Automatisierung. «Mit B.A.R.T. wollten wir zeigen, wie sich Technologie, Datenanalyse und Kreativität sinnvoll verbinden lassen», so das Projektteam. Die Technologie wird im Sommer 2025 auf der Robotics & Automation Conference in Zürich vorgestellt.
Neue Perspektiven für Industrie und Lehre
Der innovative Ansatz hat bereits das Interesse internationaler Hotel- und Gastronomiebetriebe geweckt. Die FHNW plant zudem, ab Herbst 2026 den spezialisierten MSE-Studiengang «AI Beverage Robotics» einzuführen. Ziel ist es, Fachkräfte an der Schnittstelle zwischen Robotik, Sensorik und Gastronomie auszubilden.