Im Rahmen der US-Handelspolitik unter Präsident Trump werden ab dem 10. Juli 2025 zusätzliche Importzölle in Höhe von 10 Prozent auf Schweizer Stahl- und Aluminiumprodukte erhoben. Die Massnahme ist Teil einer breiter angelegten Zollrunde, die sich gegen mehrere Handelspartner richtet, darunter auch die Schweiz. Bereits am 14. Mai 2024 hatte das Office of the United States Trade Representative (USTR) eine Untersuchung abgeschlossen, die die Einführung dieser Zölle empfohlen hatte.
Massnahme betrifft gezielt MEM-relevante Warengruppen
Die Zölle betreffen insbesondere Produkte, die unter Kapitel 72 und 76 des US-Zolltarifs fallen – darunter zahlreiche Erzeugnisse aus Stahl und Aluminium, die für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie von zentraler Bedeutung sind. Gerade Unternehmen mit exportorientiertem Geschäft in die USA stehen nun vor einer neuen wirtschaftlichen Herausforderung.
S-GE rät zu aktiver Vorbereitung
Switzerland Global Enterprise (S-GE) empfiehlt betroffenen Firmen, umgehend aktiv zu werden:
«Schweizer Unternehmen sollten ihre betroffenen Produkte identifizieren, ihre Zolltarifnummern prüfen und die Mehrkosten für Kunden transparent kommunizieren», rät S-GE in ihrer Analyse. Zudem sei es ratsam, mit den Kundinnen und Kunden in den USA über mögliche Preis- und Vertragsanpassungen zu sprechen.
Strategien zur Risikominimierung
Unternehmen, die von den Zöllen betroffen sind, können verschiedene Strategien in Betracht ziehen, um die Folgen abzufedern. Dazu gehören etwa:
- Optimierung der Lieferkette: Verlagerung der letzten Wertschöpfungsstufe in die USA oder in Drittländer
- Nutzung von Freihandelsabkommen: Export über Standorte in Ländern mit besseren Zollbedingungen
- Produktionsverlagerung: Prüfung alternativer Fertigungs- oder Veredelungsstandorte
S-GE bietet hierzu individuelle Beratungen an und empfiehlt, auch mögliche Ausnahmeregelungen zu prüfen, wie etwa Rückerstattungen über das U.S. Duty Drawback-Programm.
Dringender Handlungsbedarf für Exporteure
Da die neuen Zölle bereits in Kürze gelten, sollten MEM-Unternehmen mit USA-Geschäft ihre Optionen rasch evaluieren. Neben rechtlichen und logistischen Abklärungen sind insbesondere auch vertriebliche Aspekte wie Kundenbindung, Kommunikation und Angebotsgestaltung relevant.