Die Nachfrageerholung, Lieferketten- Probleme und angestiegenen Energiepreise führen zu ungewohnt hohen Inflationsraten in den USA und in Europa. Auch hierzulande zieht die Inflation an. BAK Economics geht aber nicht davon aus, dass die Schweizer Inflation in einen kritischen Bereich vorstosst (prognostizierter Jahresdurchschnitt 2022 von 1,2%).
Das hohe Tempo bei den Auftragseingängen und Umsätzen hat sich bei den KMU der MEM-Branche im vierten Quartal 2021 fortgesetzt. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen verzeichneten im Vergleich zum Vorjahresquartal höhere Auftragseingänge, 69 Prozent konnten ihre Umsätze steigern, und die Hälfte der Betriebe erzielte bessere Margen. Das zeigt die jüngste Quartalsbefragung von Swissmechanic, dem führenden Arbeitgeberverband der KMU der MEM-Branche.
Die Exportzahlen bestätigen diesen positiven Trend, auch wenn die Spitzenwerte aus dem Sommerhalbjahr 2021 nicht erreicht wurden. Die Kapazitäts- Konjunkturaussichten weiterhin gut auslastung ist hoch und liegt mit 94 Prozent über dem Wert von vor der Covid- 19-Krise. Der Aufschwung ist nach längerer Durststrecke auch im Arbeitsmarkt angekommen; der Trend zum Personalaufbau hält gemäss der Umfrage zu Jahresbeginn an.
Geschäftsklima-Index auf neuem Höchststand
Der Swissmechanic-Geschäftsklima-Index lag im Januar 2022 das dritte Mal in Folge im positiven Bereich und hat einenneuen Höchststand erreicht. «Rund 80 Prozent der befragten KMU beurteilten das Geschäftsklima als positiv. Das sind mehr Betriebe als noch im Oktober 2021. Auf anhaltend hohem Niveau geblieben sind auch die Auftragsbestände», sagt Jürg Marti, Direktor Swissmechanic Schweiz.
Die angespannten Lieferketten sind nach wie vor ein Bremsklotz für die Dynamik und stehen für 62 Prozent der Betriebe zuoberst auf der Liste der grössten Herausforderungen.
Marktentwicklung MEM-Branche
Gemäss den befragten KMU der MEMBranchehielt das hohe Tempo beim Auftragseingang und den Umsätzen auch im letzten Jahresviertel 2021 an. Bestätigt wird dies durch die guten Exportzahlen der MEM-Branche. Dass dabei das Exportwachstum im vierten Quartal 2021 nicht mehr an die Spitzenwerte aus dem Sommerhalbjahr anschliessen konnte, war aufgrund abnehmender Basiseffekte zu erwarten.
Der Nachkrisenboom, die Lieferketten- Probleme und die geopolitischen Unsicherheiten treiben die Preise in bestimmten Produktsegmenten in die Höhe. Auch in der Schweizer MEM-Branche – insbesonders bei den Metallen – sind diese inflationären Effekte erkennbar. Die höheren Margen, welche die befragten KMU zum Jahresende erzielen konnten, deuten jedoch darauf hin, dass sie einen Teil der gestiegenen Einkaufspreise an die Kunden weitergeben können.
Der Personalbestand in den KMU der MEM-Branchen zeigt seit drei Quartalen eine positive Tendenz. BAK Economics erwartet, dass dieser Trend 2022 anhalten wird und der MEM-Arbeitsmarkt sich nach längerer Durststrecke erholen wird.
Weiterhin auf Platz eins der Herausforderungen sind gemäss den im Januar 2022 befragten Swissmechanic KMU die Supply-Chain-Probleme (62% der Unternehmen). Auf Platz zwei und drei folgen der Arbeitskräftemangel (43%) und die Wechselkursentwicklung (23%) – beides hat sich gegenüber der letzten Befragung im Oktober 2021 akzentuiert.