Meier Tobler wies für das erste Halbjahr 2023 einen Nettoumsatz von CHF 276.4 Mio. (Vorjahr CHF 258.3 Mio.) aus. Im Ver-gleich zur Vorjahresperiode entsprach dies einer Steigerung um 7.0 Prozent. Alle vier Geschäftsbereiche haben sich positiv entwickelt. Eine wesentliche Grundlage für dieses Wachstum stellt die anhaltende Dynamik bei den Heizungssanierungen dar. Der Verkauf von Wärmepumpen legte auch im ersten Semester nochmals im zweistelligen Prozentbereich zu. Das betriebliche Ergebnis auf Stufe EBITDA lag mit CHF 26.9 Mio. 20.4 Prozent über dem Vorjahreswert (Vorjahr CHF 22.3 Mio.). Die EBITDA-Marge konnte auf 9.7 Prozent gesteigert werden (Vorjahr 8.6 Prozent). Der EBIT lag bei CHF 19.7 Mio. (Vorjahr CHF 14.9 Mio.) und für das erste Halbjahr 2023 resultierte ein um 38.7 Prozent gesteigerter Konzerngewinn von CHF 16.0 Mio. (Vorjahr CHF 11.5 Mio.). EBIT und Konzerngewinn werden durch die jährliche, nicht liquiditätswirksame Goodwill-Abschreibung aus der Akquisition der Tobler Haustechnik AG im Jahr 2017 gemindert. Meier Tobler schreibt diesen Goodwill linear über 20 Jahre erfolgswirksam ab. Im ersten Halbjahr 2023 betrug diese Abschreibung CHF 5.1 Mio. (Vorjahr CHF 5.1 Mio.).
Das Handelsgeschäft, in dem Meier Tobler mit seinen 47 Marchés und dem e-Shop eine führende Stellung im Markt einnimmt, erzielte im ersten Halbjahr aufgrund von Preissteigerungen ein leichtes Umsatzplus. Im zweiten Quartal hat sich das Handelsvolumen aufgrund der rückläufigen Neubautätigkeit merklich abgekühlt.
Das Geschäft mit der Wärmeerzeugung legte erneut deutlich zu. Der Umsatz wuchs im zweistelligen Prozentbereich. Das Geschäft mit den Sanierungen im Heizungskeller entwickelt sich weiterhin sehr dynamisch, die Energiewende ist in vollem Gange. Während die verkauften Stückzahlen bei den Wärmepumpen markant gesteigert werden konnte, beschleunigte sich der Rückgang bei Öl- und Gasheizungen nochmals wesentlich. Fossil betriebene Heizungen wurden nur noch in Ausnahme-fällen verbaut. Die Situation bei den Lieferketten hat sich etwas entspannt, blieb aber herausfordernd. Ein hoher Lagerbestand half dabei, die Lieferbereitschaft auf einem guten Niveau zu halten.
Das Servicegeschäft profitierte im ersten Halbjahr vom starken Anstieg bei den Inbetriebnahmen von Wärmepumpen und konnte dadurch Umsatzrückgänge aufgrund der sukzessiven Reduktion des fossil betriebenen Anlageparks überkompensie-ren. Im Mai 2023 lancierte Meier Tobler «SmartGuard 2.0», eine Komplettüberarbeitung der bestehenden SmartGuard-Lösung. Das exklusive Online-Diagnostik- und -Steuerungs-Tool ist nun in allen Wärmepumpen von Meier Tobler enthalten und sorgt vor allem für einen zuverlässigen und energieeffizienten Betrieb.
Das Geschäft mit Klimasystemen schloss das erste Halbjahr leicht über Vorjahresniveau ab. Neben dem erfolgreichen Abschluss von Grossprojekten, wie beispielsweise der Lieferung von zwei Absorber-Kältemaschinen mit je 3,4 MW für das Shoppi Tivoli, dem grössten Einkaufszentrum der Schweiz, entwickelte sich insbesondere das Geschäft mit energie-effizienten Komfortklimageräten positiv.
Der Bau des neuen Dienstleistungscenters in Oberbuchsiten (SO) konnte im ersten Halbjahr 2023 plangemäss fertiggestellt werden. Der Übergang des Gebäudes an die neue Eigentümerin Suva erfolgte im Juli 2023. Meier Tobler mietet das Gebäude nun langfristig zurück. Der Betrieb des neuen Dienstleistungscenters wird gegenwärtig schrittweise hochgefahren, gleichzei-tig werden die beiden bisherigen Logistikstandorte Däniken und Nebikon sukzessive stillgelegt. Operativ werden die neusten Technologien eingesetzt, wie beispielsweise voll automatisierte Hochregal- und Kleinteilelager oder autonome mobile Roboter. Die 12 000 m2 grosse PV-Anlage mit einer Leistung von 2 MWp ging bereits im April 2023 ans Netz und liefert Strom für den Eigenbedarf sowie für rund 350 Haushaltungen. Im zweiten Halbjahr 2023 werden aufgrund des Umzugs und des Parallelbetriebs Mehrkosten anfallen. Ab 2024 werden dann durch das Zusammenlegen der Logistik Einsparungen bei den Betriebskosten erzielt werden können.
Ein weiteres Grossprojekt stellen die Ablösung der bestehenden ERP-Systeme und die Umstellung auf SAP S/4HANA dar. Der Aufbau der neuen IT-Plattform ist anspruchsvoll, verläuft jedoch nach Plan. 2024 soll das neue System den Betrieb aufnehmen und dank durchgängiger End-to-End-Prozesse zu höherer Effizienz führen sowie die Basis für weitere Digitalisierungsschritte bilden.
Cashflow, Nettoverschuldung, Eigenkapital
Meier Tobler erwirtschaftete im ersten Semester einen betrieblichen Cashflow von CHF 6.3 Mio. (Vorjahr CHF 9.8 Mio.). Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr ist auf gestiegene Steuerzahlungen im ersten Halbjahr zurückzuführen. Im ersten Semester 2023 wurden im Rahmen des laufenden Aktienrückkaufprogramms 110 000 Namenaktien zu einem Durchschnitts-kurs von CHF 47.26 je Aktie zwecks Kapitalherabsetzung und Gewinnverdichtung erworben. Zudem erfolgte die Ausschüttung einer Dividende von CHF 1.20 je Namenaktie bzw. CHF 13.8 Mio., welche je hälftig dem Bilanzgewinn und den Kapitaleinlagereserven entnommen wurde. Die Nettoverschuldung kam per 30. Juni 2023 auf CHF 20.0 Mio. zu liegen (30. Juni 2022: CHF 24.4 Mio.). Das Eigenkapital beträgt CHF 168.9 Mio. (30. Juni 2022: CHF 159.1 Mio.), die Eigenkapitalquote liegt bei 42.5 Prozent (30. Juni 2022: 43.3 Prozent).
Ausblick
Meier Tobler erwartet in den nächsten Monaten eine weitere Abkühlung der Baukonjunktur, insbesondere beim Neubau. Im Hinblick auf das zweite Semester bestehen zudem hohe Vorjahreswerte, was es erschweren wird, den Umsatz weiter zu steigern. Kostenseitig fallen im zweiten Semester einmalige Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Parallelbetrieb der Logistikstandorte an. Im Weiteren werden erhöhte Personalaufwendungen aufgrund einer generellen Lohnerhöhung ab 1. Juli 2023 zu Buche schlagen. Vor diesem Hintergrund erwartet Meier Tobler für das zweite Halbjahr eine bestenfalls stabile Ergebnisentwicklung.
Aufgrund des starken ersten Halbjahres geht Meier Tobler für das Gesamtjahr 2023 dennoch auf Stufe EBITDA und Reingewinn von einem leichten Wachstum gegenüber den Vorjahreswerten aus.
Mittelfristig sieht sich Meier Tobler gut aufgestellt, um zur Energiewende in der Schweiz einen bedeutenden Beitrag zu leisten und geht von einem Umsatzwachstum mindestens im Rahmen der Marktentwicklung aus. Ab 2024 erwartet Meier Tobler durch den Abschluss der beiden internen Grossprojekte deutliche operative Verbesserungen, welche es ermöglichen sollten, die EBITDA-Marge trotz inflationsbedingt gestiegener Gemeinkosten auf hohem Niveau zu halten.