Die französische Groupe Latty setzt sich aus der Firmenzentrale in Orsay in der Region Paris sowie einer Produktionsanlage und einem F&D-Labor in Brou im Departement Eure-et-Loir zusammen. Neben dem Verkaufsteam aus technischen Vertriebsingenieuren und Verkaufsleitern arbeiten täglich weitere 160
Mitarbeiter bei Latty in der Betreuung der Kunden. Außerdem steht ein erstklassiges lokales Netzwerk aus etwa hundert Händlern, Fräsunternehmen und Multi-Service-Kompetenzzentren zur Verfügung. Die Groupe Latty erzielt einen Großteil ihres Umsatzes durch die Exporte ihrer zehn Niederlassungen, von
denen manche über eigene Produktionsanlagen oder Multiservice-Kompetenzzentren verfügen. Das mittelfristige Ziel besteht darin, insbesondere durch die Gründung neuer Niederlassungen den Marktanteil auf den Exportmärkten zu erhöhen und gleichzeitig die rege Geschäftstätigkeit in Frankreich
aufrechtzuerhalten. Vor diesem Hintergrund hat die Gruppe die Eröffnung zweier neuer Niederlassungen in Indien und Brasilien angekündigt.
Herr Latty berichtet von den Stärken seines Unternehmens: „Eine der Stärken der Groupe Latty besteht definitiv darin, dass sie ihren Kunden zuhören kann. Jedes Unternehmen und jeder Kunde ist anders und muss bestimmte Hindernisse bewältigen, die mit der Umgebung, dem Projektumfang oder der Lieferfrist
verbunden sein können. Die technischen Teams und Vertriebsmitarbeiter sorgen bei der individuellen Konzipierung der verschiedenen Lösungen dafür, dass die Kunden angemessen von unserer hundertjährigen Erfahrung im Bereich der industriellen Abdichtung profitieren. Das vorgeschlagene Produkt 1/3
muss die Anforderungen des Kunden in jeder Hinsicht erfüllen.“
Verbundene Dienstleistungen: Forschung, Entwicklung und Prüfungen
Eine andere Stärke von Latty ist seine eigene Entwicklungs- und Prüfabteilung, die sich im Werk von Brou befindet. Hier können wir Hersteller bei der Genehmigung ihrer Geräte unterstützen, wobei alle relevanten Normen und Vorschriften, besonders bei Ventilen und Anschlüssen, eingehalten werden.
Latty ist für die Qualität und Leistung seiner Flechtpackungen und Dichtungsringe und insbesondere auch für seine FILCOAT-Verfahren (Doppelimprägnierung der Garne) bekannt. Durch unsere gesamte Forschungsarbeit im Bereich der Faser- und Schmiermittelentwicklung können wir ein breites Sortiment aus Flechtpackungen in etwa 50 verschiedenen Klassen und mehr als 70 Imprägnierungsarten sowie 120 Garnarten (Aramid, PTFE, Graphit, Kohlenstoff usw.) anbieten, die allen Anwendungen unserer Kunden gerecht werden. Auf einer 500 m² großen Plattform mit mehr als 15 Prüfzellen mit Präzisionsmessgeräten (Drücke von Vakuum bis 650 bar, Temperaturen von -200°C bis 650°C, Helium-Massenspektrometer, eine 5.500-kNPresse
usw.) kann Latty Geräte aller Größen unterbringen und so die Anforderungen seiner Kunden und der vielen Herstellern erfüllen, mit denen das Unternehmen Partnerschaften pflegt. Die in den Prüfzellen genehmigten Geräte können direkt in bestimmten Anwendungen eingesetzt oder von den Herstellern in die Produktion von industriellen Pumpen oder Ventilen integriert werden. Bis jetzt wurden über hundert Prüfberichte ausgegeben, in denen die Zulassung nach Normen bestätigt wurde.
Empfindliche Sensoren
Industrielle Dichtungen sind zwar in allen Industriesektoren von Belang, doch nicht alle Undichtigkeiten ziehen dieselben Konsequenzen nach sich. Die Groupe Latty ist in allen Industrien tätig, deckt aber insbesondere die Bedürfnisse von Branchen, bei denen die Reduzierung von Treibhausgasen (ISO 15848) und die Sicherheit von Geräten und Industriestandorten eine wichtige Rolle spielt. Im Bereich der industriellen Ventile zum Beispiel ist es nun durch neu entwickelte Verpackungen möglich, die Leckrate flüchtiger organischer Verbindungen aus flüchtigen Emissionen um einen Faktor von mehr als
10.000 zu reduzieren. Im Nuklearsektor wiederum haben die Reaktionen auf Fukushima zu strengeren Auflagen bei allen in den Werken verwendeten Materialien geführt. Um diese Anforderungen zu erfüllen, hat die Groupe Latty neue Produkte für industrielle Ventile, rotierende Maschinen, Druckbehälter und Rohre entwickelt, darunter auch für Störbedingungen geeignete Verpackungen mit einer Strahlenbeständigkeit von bis zu 4000 kGy und Elastomere auf EPDM-Basis mit bis zu 1700 kGy. Auch mechanische Dichtungen wurden entwickelt und in neuen Werken zugelassen, welche die nach Fukushima erforderlichen Bestimmungen erfüllen.
Herr Latty meint abschließend: „Die heutigen Anforderungen unterscheiden sich erheblich von denen aus dem Jahr 1920. Im Laufe eines Jahrhunderts hat Groupe Latty die industrielle Revolutions des 20. Jahrhunderts miterlebt und dabei stets Qualitätsprodukte entwickelt, die immer innovativer und effizienter
wurden. Ursprünglich wurden die Flechtpackungen von Latty erfunden, um die Propellerventile beim Schiffsbau abzudichten. Heute findet man die Dichtungen von Latty in Geräten sämtlicher Industriesektoren. Sie entsprechen den sich ständig weiterentwickelnden Anforderungen der Industrie und zielen darauf ab, unsere Umgebung besser zu schützen.“