Hauptgrund ist die Abkühlung der Konjunktur in den wichtigsten Absatzmärkten, welche durch Handelskonflikte und den Strukturwandel in der Automobilindustrie ausgelöst wurde. Zudem hat sich die Überbewertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro 2019 deutlich erhöht und seit Anfang 2020 noch weiter akzentuiert. Das behindert spürbar die Wettbewerbsfähigkeit der MEM-Industrie im wichtigen EU-Markt. Im Jahr 2019 nahmen die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) im Vergleich zu 2018 um -10,6 Prozent ab. Auch die Umsätze sanken im Vergleich zu Vorjahr um -4,5 Prozent. Die Umsatzrückgänge waren bei Grossfirmen insgesamt etwas ausgeprägter als bei den KMU. Die negative Geschäftsentwicklung wirkte sich auch auf die Kapazitätsauslastung in den Betrieben aus. Ausgehend von 91,6 Prozent im vierten Quartal 2018 reduzierte sie sich auf 83,0 Prozent im vierten Quartal 2019. Sie liegt damit deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von 86,4 Prozent. Die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie ist 2019 in den ersten neun Monaten von 320 500 auf 326 900 angestiegen, hat aber im vierten Quartal 2019 wieder auf 324 600 abgenommen.
Deutlich sinkende Exporte in die Nachbarländer
Der unbefriedigende Geschäftsgang widerspiegelt sich in den Güterexporten der MEM-Industrie. Sie sanken 2019 im Vergleich zu 2018 um -2,1 Prozent und erreichten einen Wert von 68,3 Milliarden Franken. Die Ausfuhren in die EU (ohne Grossbritanien) gingen um -3,2 Prozent zurück, wofür vor allem der Exportrückgang in die Nachbarländer Italien (-11,4 %), Deutschland (-6,4 %) und Frankreich (-5,9 %) verantwortlich war. Auch die Exporte nach Asien reduzierten sich um -1,7 Prozent. Demgegenüber stiegen die Güterausfuhren in die USA um +3,5 Prozent. Die wichtigsten Warengruppen waren unterschiedlich vom Exportrückgang betroffen. Gegenüber 2018 sanken die Ausfuhren im Maschinenbau um -5,9 Prozent, bei den Metallen um -5,7 Prozent und bei der Elektrotechnik/Elektronik um -1,4 Prozent. Einzig die Exporte bei den Präzisionsinstrumenten erhöhten sich um +1,2 Prozent.
Starker Franken schürt Verunsicherung
Gesamthaft war 2019 ein schwieriges Jahr für die Schweizer MEM-Industrie. Die weltweiten Handelskonflikte haben die Konjunktur in den wichtigsten Absatzmärkten gedämpft. In Europa sorgte der Strukturwandel in der Automobilindustrie zusätzlich für Verunsicherung, was sich deutlich auf die Schweizer Automobilzuliefer- und die Werkzeugmaschinen-Industrie auswirkte. Zudem ist im Vergleich zu 2018 der Schweizer Franken gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr erneut deutlich stärker geworden, wodurch sich die Ertragslage der MEM-Firmen wieder verschlechtert haben dürfte.
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